Als Mesopsammon (griech.: meso = Mitte, psammos = Sand) bezeichnet man den Lebensraum zwischen den Sandkörnern an Meeressandküsten, auch „Sandlückensystem“ oder Interstitial genannt.
Es ist eine sehr artenreiche Lebensgemeinschaft (Biozönose) mit Ciliaten, Bärtierchen, Korsetttierchen, Nematoden, Kiefermündchen, Copepoden sowie winzigen Muscheln und Schnecken.
Erwähnenswert am Mesopsammon ist besonders die Verzwergung von Tieren: Würmer, Krebse, Muscheln, Schnecken und andere Organismen sind hier durch Anpassung an den Lebensraum auf minimale Größe geschrumpft.
Ökosystem
Die Lebensbedingungen für die Organismen sind in diesem Lebensraum oft besonders unwirtlich. Die Temperatur schwankt in manchen Breiten zwischen minus 5 °C im Winter und mehr als 40 °C im Sommer, auch die Tagestemperatur kann sich rasch und stark verändern. Der Salzgehalt des Wassers ist großen Schwankungen unterworfen und die Sande können rasch austrocknen. Unter anderem wegen der mechanischen Beanspruchung wachsen hier keine Pflanzen, die Schutz und Halt bieten könnten. Wind und Wellen verändern die Morphologie des Lebensraumes. Die Bewohner dieses Ökosystems müssen an diese Bedingungen gut angepasst sein. Ein evolutionärer Vorteil ist dabei die vergleichsweise geringe Konkurrenz bei relativ großen Flächen, die diese Ökologische Nische weltweit zur Verfügung stellt.